Im Jahr 2006 installierte der damalige Arbeitskreis Stadtgeschichte für 28 Straßen die Legendenschilder, um der Allgemeinheit den Zusammenhang der Straßennamen zur Geschichte der Stadt Eldagsen zu vermitteln. Daher haben alle ausgesuchten Straßen einen historischen Bezug.
Am Gehlenbach
Ende d. 15. Jh. erfolgte d. Umleitung d. Alten Gehlenbachs nach Eldagsen zur Verbesserung d. Mühlenwassers [gehl: gelb, Hinweis auf transportierten Lehm]
Am Langensalza
Ursprüngliche Bezeichnung für das obere Ende der Springer Straße aufgrund dort errichteter Häuser von Teilnehmern der Schlacht bei Langensalza 1866
Am Namenlosen Knick
Knick: Grenzmarkierung in Form eines dichten Gehölzes aus herabgebogenen [geknickten] Ästen
Am Wöhlbach
Wallbach, ehemals Teil der südlichen Stadtbefestigung; zugleich Hinweis auf viele Windungen [wallen, wöhlen]
Amtmannshof
Flurbezeichnung: Hinter dem Amtmannshof; vormals Deputatfläche des Amtmanns Wedemeyer auf dem Untergut
Auf dem Untergut
Unteres Rittergut (bis 1961), mit dem Großvogt Conrad Wedemeyer 1582 vom Herzog von Calenberg belehnt wurde
Baringstraße
Johann Daniel Baring Bürgermeister von 1711 – 1717
Benneckestraße
Ludolf Bennecke, Ratsherr 1952 – 1981 Bgm. 1956 – 1964, Ortsbgm. 1974 – 1976
Büsingstraße
Johann Conrad Ludwig Büsing, Bürgermeister von 1730 – 1787
Diekesbecksweg
Teichbach [altsächs. beki: Bach; mndt. dik: Teich]; der Teich lag zwischen Tennisplatz und Hindenburgallee
Fillerkampsweg
Ehemals Standort der Homeierschen Viehverwertung [fillen: Fell abziehen]
Graf-Kefernburg-Straße
Ludolf Graf von Kefernburg, Begründer der jüngeren Hallermunt-Linie, verlieh Eldagsen um 1230 Stadtrecht und Wappen
Hallermundtstraße
Eldagsen war im Mittelalter Hauptort der Grafen von Hallermunt (der Hallermuntshof lag neben der Kirche)
Holzgrefestraße
Heinrich Holzgrefe (1859 – 1941): Förderer der Stadt, Initiator u.a. der Elektrifizierung (1900), der zentralen Wasserleitung und des Freibades
Kleine Wolfskuhle
Wolfskuhle: Militärisches Hindernis ähnlich den Fanggruben für Wölfe; Flurbezeichnung nahe des Friedhofs
Knickstraße
Teil der Stadtverteidigung waren Dornenhecken, die durch Knicken verdichtet wurden
Landwehrweg
Grenzbefestigung, meist aus Graben und dahinterliegendem Heckenwall bestehend
Lindenbergstraße
Name einer ab dem 17. Jh. ansässigen Familie mit Mühlen- und Landbesitz
Loffenkamp
Land, das einer öffentlichen Verschreibung unterlag oder mit einem Gelöbnis zusammenhing [ahd. lop / ma. loff: geloben]
Obergutstraße
Oberes Rittergut, mit dem Großvogt Conrad Wedemeyer 1582 von Herzog Erich dem Jüngeren von Calenberg belehnt wurde
Salzburgstraße
Zur Erinnerung an die Emigration von 20.000 Protestanten aus dem Salzburger Land im 18. Jahrhundert, die sich unter anderem auch in Eldagsen niederließen
Sölterreeke
Ehemaliger Heckenweg zur Saline [Sölter: Salzfuhrleute; Reeke: Hecke]
Triftkampstraße
An der Trift gelegenes, eingehegtes Stück Acker- oder Weideland [Kamp]
Triftstraße
Trift: Weg zwischen Äckern, auf dem das Vieh zur Weide getrieben wird
Untergutstraße
Zufahrt zum ehemaligen unteren Rittergut des Großvogts Conrad Wedemeyer
Wallstraße
Wall: Erdaufschüttung, Teil der Stadtverteidigung [lat. vallum]
Ziegelhof
Standort einer Ziegelei, die vor Ort gewonnenen Ton brannte
Zur Barenburg
Germanische Fluchtburg im Osterwald [bar: offenkundig (exponierte Lage)]
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